Perfektes Wetter, eine Wettkampfatmosphäre, die für Gänsehaut sorgte und Anspannung vor Aufregung. Mir war klar, dass sich zur 36. Auflage des Kyffhäuserberglaufes ein Großteil der Starter für die 42KM-Strecke entscheiden wird. Daher war der Druck eine Top-Platzierung zu erreichen noch um einiges höher. Wie gesagt, bestes Wetter, super Bike und auch ich fühlte mich bestens. Beim Berglauf ist es wichtig zum Start ziemlich weit vorn zu stehen, um in den ersten Kurven nicht sofort in einen Sturz verwickelt zu werden.
Startschuss: als gibt es kein Morgen mehr. Trotz Polizeibegleitung geht es mit einem unglaublichen Tempo durch Bad Frankenhausen. „Bloß keinen Fehler machen und schön die Spitze im Auge behalten“. Bis dahin alles gut. Ortsausgang hieß es dann „Feuer frei“. Der nächste Knackpunkt war die Einfahrt auf den Feldweg Richtung Barbarossahöhle. Auch dort ist die Devise – Innenbahn und am besten als erster dort einbiegen. Alles läuft nach Plan und das Tempo der 29er auf den langen Geraden bekomme ich mit meinem 26er deutlich zu spüren. Irgendwie ähnelt es einem Rennradklassiker.
Richtung Huflar erwarteten uns dann endlich die ersten Anstiege. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis sich das Feld auflösen würde und sich sprichwörtlich die Spreu vom Weizen trennt.
Eigentlich muss man nur bis zum Fernsehturm kommen und das so schnell wie möglich. Wenn da nicht dieser böse Anstieg wäre. Dieses ca. 17% Stück ist im Renntempo die Hölle. Dann wird es besser. Mit weiteren drei Fahrern bewegte ich mich bis zum Kyffhäuser und alles lief einfach nur bestens. Gefühlt war ich noch in den Top Ten. Da aber die Fahrer der 64KM Stecke und die der 42Km gemeinsam unterwegs waren, konnte man es nicht genau sagen. Am Ententeich ereilte mich dann aber – und das war das erste Mal im Leben – ein Krampf in der linken Wade. Es fühlte sich an, als hat mir jemand eine Coladose zwischen die Muskeln geschoben. Unglaublich und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich dachte, dass es das nun war und fuhr ganz vorsichtig weiter. Es stand die lange Gerade Richtung Udersleben an. Meine Gruppe musste ich ziehen lassen…das tat fast noch mehr weh. Dann kamen die nächsten Fahrer und ich versuchte zumindest das Tempo im Windschatten zu halten. Der Plan ging auf und ich konnte gut 5Kilometer später wieder im Kreisel aktiv mitwirken.
Die schnelle Abfahrt nach Udersleben ohne Panne absolviert und nun hieß es nur noch ins Ziel. Kurz vor Bad Frankenhausen erwartete mich noch eine Abfahrt, die ich mit Schmerz in Erinnerung habe – das Wüstekalktal. Eine durchaus anspruchsvolle Abfahrt bei diesen Geschwindigkeiten. Den Fehler aus meinen Anfangsjahren habe ich jedoch nicht wieder gemacht und habe das Bike geschmeidig aggressiv ins Tal gebracht. Zielsprint!
Ergebnis: 42km in 1h20, 24min Platz 12 gesamt und AK5.